Essentielles über das Hormonsystem:

Neben dem Nervensystem und dem Immunsystem stellt das Hormonsystem ein weiteres essentielles Kommunikationsnetz unseres Organismus dar.  Das Hormonsystem konzentriert sich dabei auf Drüsen und bestimmtes Gewebe, das mit den Zellen des Organismus interagiert. Dazu werden Botenstoffe gebildet, die entweder endokrin, d,h. über die Abgabe in den Blutkreislauf, oder exokrin, d.h. Abgabe direkt and den Bestimmungsort (z.B. Speicheldrüse) wirken und einen Stoffwechselvorgang auslösen. Dabei gilt, dass ein und dasselbe Hormon in unterschiedlichen Zielzellen auch unterschiedliche Reaktionen auslösen können und dass daselbe Hormon als Neurotransmitter im Nervensystem verwendet wird. Da sich die Forschung bislang vorwiegend auf die Drüsen konzentriert (mit Verteilung über das Blutgefäßsystem), ist bislang eher wenig über die genauen Vorgänge bekannt, welche auf der Zellebene ausgelöst werden, um die Sekretionsaktion zu triggern.Gewebshormone wirken parakrin, d.h. direkt auf umliegende andere Zellen und nicht über das Blut. Während hydrophile Hormone auf der Zellmembran eine Zweitreaktion auslösen (z.B. Insulin, Glukagon), diffundieren lipophile Hormone durch die Zellwand, um dann entsprechend im Zellinneren an passenden Andockstellen ihre Wirkung zu entfalten (z.B. fT3, OH-25 als aktiviertes Vit.D3).

Das Hormonsystem hat die Aufgabe über biochemischen Wege in so genannten Zielzellen mit dem für das Hormon passendem Rezeptor gezielt eine Reaktion hervorzurufen. Hormone können dabei zwischen Sekunden (z.B. Adrenalin) und Monaten (z.B. Wachstumhormone) wirken. Bei einer externen Hormonzuführung ist zu beachten, ob diese in Proteinform oder als Aminosäureabkömmlige bzw. Steroidhormone vorliegen. Die Proteinform kann nicht oral eingenommen werden, da der Magen Proteine aufspaltet (z.B. Insulin) und somit wirkungslos macht, während z.B. das Schilddrüsenhormon Thyroxin oder das Östrogen als Tablette geschluckt werden kann. Die Speicherfähigkeit von Hormonen im Körper ist generell sehr gering, sodass eine Hormonsubstituierung immer mit einer regelmäßigen Einnahme/Zuführung verbunden ist. Einzige Ausnahme stellt die Schilddrüse dar, welche die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) für etwa 3 Wochen vorrätig halten kann.

Wichtig für eine Dosierung bei einer Hormongabe ist die Menge an freiem Hormon im Blut, d.h. z.B. die Menge ungebundener Trijodthyronin (fT3) Proteine im Blut, welche an Rezeptoren wirken können. Dies sind nur ca 1% der gesamten Schilddrüsen Hormonmenge im Blut und ist individuell leicht unterschiedlich, regelmäßig zu kontrollieren und ggf. nachzujustieren. Bei z.B. Diabetes muss Insulin subcutan, das heißt unter die Haut, gespritzt werden. Die Menge an Insulin und die Ernährung sind dabei eng aufeinander abzustimmen.

Das Hormonsystem arbeitet zumeist mit negativen Rückkopplungsmechanismen, d.h. ein zu niedriger Spiegel triggert einer Reaktion, um den Spiegel wieder anzuheben, bis das Anreizsignal (welches aus den Zellen kommt) dazu erlischt. Dreh- und Angelpunkt sind auch im Hormonsystem also die Zellen selbst! Diese Rückkopplung kann direkt durch das Stoffwechselprodukt (z.B. Calciumspiegel als Ergebnis des Parathormons und des OH-25 Vit.D3, Glukosespiegel als Ergebnis des Insulin/Glukagon) oder indirekt über die komplexere Achse Hypothalamus-Hypophyse-periphere Hormondrüse (z.B. T3/T4 Spiegel der Schilddrüse) sein.

Das Hormonsystem ist lebensnotwendig, es erfüllt zahlreiche essentielle Aufgaben wie z.B.:

- Lenkung der chemischen Zusammensetzung des inneren Milieus

- Regelung von Organstoffwechsel und der Energiebalance

- Aussteuerung der wechselnden Anforderungen von Durst, Hunger, Temperaturschwankungen, Stress, Erkrankungen

- Lenkung des Wachstums und der Entwicklung

- Steuern der Reproduktionsvorgänge (Spermienbildung, von Eizellbildung hin bis zur Schwangerschaft und Stillzeit)

- Erzeugen von Reaktionen auf Emotionen (Sozialverhalten, Temperament etc.)

Übersicht HormonsystemÜbersicht Hormonsystem

Übersicht der wichtigsten Drüsen im Körper, welche Funktionen sie haben und welche Hormone sie bilden:

Hypothalamus:

Der Hypothalamus befindet sich direkt unterhalb des Thalamus des Zwischenhirns. Die Drüse ist flach und rund ausgebildet, etwas dicker als eine 50-cent Münze. Der Hypothalamus stellt das Steuerzentrum für vegetative Prozesse (und damit des endokrinen Systems) dar und arbeitet zur Abstimmung der körperlichen Funktionen eng und direkt verbunden mit der Hypophyse, dem hormonelle Steuerzentrum für unseren Körper zusammen, so wie es Reize aus bzw. in das zentrale Nervensystem umsetzt. Er dient als Schalt-und Kontrollstelle zwischen dem Informationssystem der Nerven und dem der Hormone. Der Hypothalamus steuert den Vorderlappen der Hypophyse mittels der Hormone Liberine (freigebend) und Statine (blockierend) an. Durch bewussten Denken ist über das Großhirn in einem gewissen Rahmen Einflussnahme auf das Zwischenhirn möglich (Stichwort Fakire). Dadurch können die vegetativen Regelungskreise für die Aufrechterhaltung des Lebens (Homöostase) von ihren programmierten vegetativen Funktionen und Autoreaktionen (Instinktverhalten) abweichend beeinflusst werden.

Der Hypothalamus deckt folgende wichtige Funktionen ab: Gleichgewichtssinn, Körpertemperatur (Wärmehaushalt), Herzfrequenz, Nierenfunktion (i.e. Wasserhaushalt und damit u.a. Blutdruck), Hunger, Durst, sowie indirekt Wachstum, Schlafrhythmus und Geschlechtstrieb.

Der Hypothalamus reagiert auf elektromagnetische Einflüsse, dh Elektrosmog z.B. von Handy oder Schnurlostelefonen am Ohr wirkt sehr stark auf das nur ca. 5-7 Zentimeter vom Sende/Empfangsteil des Geräts entfernten Drüsenbereichts (Hypothalamus/Hypophyse/Epiphyse). Für die Manipulation dieses Drüsenbereichs wird im Militärbereich sehr viel Geld ausgegeben, die Schätzungen gehen bis zu 50% des Forschungshaushalts. Daran erkennt man, dass man diesem Themengebiet seiner eigenen Entwicklung wegen hohe Aufmerksamkeit geben sollte und u.a. die Gesprächszeit vor allem mit dem Handy stark reduzieren sollte.

Die wichtigsten produzierten Hormone sind:

Thyreoliberin (--> Hypophyse mit Ausschüttung von Thyreotropin --> Schilddrüse mit Ausschüttung von Thyrexin und Trijodthyronin). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen. Regelung des Energiehaushaltes und in weiterer Folge des Prolaktin zur Brustmilchproduktion. Bei einem Zuviel an Prolaktinproduktion kommt es zu verringerter Fruchtbarkeit sowohl von Mann als auch Frau.

Corticoliberin (--> Hypophyse mit Ausschüttung von Adenocorticotropin --> Nebennierenrine mit Ausschüttung von Aldosteron, Cortisol und Sexualhormone). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen. Durch die Stresshormone wird der Körper in die Lage versetzt, für kritische Situation besonders viel Energie bereitzustellen, um diese bewältigen zu können.

Gonadoliberin (--> Hypophyse mit Ausschüttung von FSH und LH --> Gonaden). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen. Regt beim Mann die Produktion von Testosteron in den Hoden und die Spermienreifung. Regt bei der Frau die Produktion von Östrogen in den Ovarien an und regelt zusammen mit Progesteron den Menstruationszyklus.

Somatoliberin (--> Hypophyse mit Ausschüttung von Wachstumshormonen). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen. Beim Kind fördert es das Längenwachstum, bei Erwachsenen regelt es diverse Stoffwechsel und damit u.a. auch die körperliche Leistungsfähigkeit, Wundheilung, Tätigkeit des Gehirns und seelisches Wohlbefinden.

Somatostatin (--> Gegenspieler zu Somatoliberin). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen.

Melanoliberin (--> Hypophyse mit Ausschüttung von Melanotropin für verstärkte Hautpigmentbildung). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen

Melanostatin (--> Gegenspieler zu Melanoliberin). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen

Prolaktoliberin (--> Hypophyse mit Ausschüttung von Prolaktin --> für Milchdrüsenausschüttung in der Brust). Abgabe an Hypophyse Vorderlappen

Dopamin (--> Gegenspieler zu Prolaktoliberin).  Abgabe an Hypophyse Vorderlappen. Mittels Dopamin können sich die unterschiedlichen Anteile des Nervensystems untereinander unterhalten und so z.B. den Prolaktinspiegel regeln.

Adiuretin (--> direkte Stoffwechselwirkung, vermehrte Rückgewinnung von Wasser aus Primärharn). Abgabe an Hypophyse Hinterlappen. Es regelt des Flüssigkeitshaushalt des Körpers.

Oxytocin (--> direkte Stoffwechselwirkung, für soziale Interaktion und Geburtsprozess). Abgabe an Hypophyse Hinterlappen. Es steuert den Wehenprozess für die Geburt, wie es auch das Einschießen von Brustmilch

Hypophyse (Hirnanhangdrüse):

Die Hypophyse befindet sich ebenfalls im Zwischenhirns und besteht aus dem Hinterlappen (verlängertes Nervensystem des Hypothalamus, zur Speicherung und Freisetzung von ADH und Oxytocin) und dem Vorderlappen, welcher die Steuerzentrale des Hormonsystems unseres Körpers darstellt. Sie hat nur die Größe einer Haselnuss / Bohne. Es besteht sowohl zwischen dem Vorderlappen als auch dem Hinterlappen der Hypophyse und dem Hypothalamus eine separate direkte Verbindung, sodass unwillkürliche vegetative Funktionen mit dem hormonellen System koordiniert "hartverdrahtet" und schnell (d.h. ohne dem langsameren Umweg über das Blut) ablaufen können. Der Hypothalamus steuert die Hypophyse mittels der Hormone Liberine und Statine. Die Hypophyse befindet sich in der Vertiefung der mittleren Schädelgrube (dem so genannten Türkensattel) und  produziert eigene (endokrine) Hormone wie auch Hormone, welche die anderen endokrinen Drüsen (Hypothalamus nur für Rückkopplung, Epiphyse und Schilddrüse) ansteuern.

Die Hypophyse deckt folgende Funktionen ab:

für Wachstum Somatoliberin und Gegenspieler Somatostatin und Prolactoliberin mit Gegenspieler Dopamin, FSH (1. Zyklushälfte der Regelperiode für Reifung der Eizelle und Wandlung zum Graaf-Follikel) und LH (Zyklusmitte für Eisprung und Wandlung des Graaf-Follikels in Gelbkörper) sowie ACTH und TSH mit MSH, β-Endorphin und met-Enkephalin.

für Hautpigmentbildung Melanoliberin und Gegenspieler Melanostatin

für Fortpflanzung MSH und Melanotropin,

für den Stoffwechsel die Freisetzung von Oxytocin und ADH

 

Zirbeldrüse (Epiphyse):

Die Zirbeldrüse liegt ebenfalls im Thalamus des des Zwischenhirns und wird übergeordnet von der Hypophyse angesteuert. Sie ist nur ca. 2-3 mm groß und hat die Form eines Pinienzapfens. Durch bewusste Einflussnahme des Großhirns ist in einem gewissen Rahmen Einfluss auf die vegetativen Funktionen der Epiphyse möglich.

Hormondrüsen - Abbild WikipediaHormondrüsen - Abbild Wikipedia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1 ... Zirbeldrüse (Epiphyse)

2 ... Hypophyse

3 ... Schilddrüse/Nebenschilddrüsen

4 ... Thymus

5 ... Nebennieren

6 ... Pankreas (Bauspeicheldrüse)

7 ... Ovar

8 ... Hoden

Die Zirbeldrüse deckt die Funktion des Schlaf-Wach-Rhythmus ab. Der circadiane Rhythmus des Menschen liegt bei 25 Stunden, die Zirbeldrüse als photoneuroendokrine Drüse wird durch über die Augen auf den 24 Stundenrhythmus einjustiert. Es wird auch vermutet, dass die Epiphyse den Zeitpunkt des Eintritts in die Pubertät und in die Wechseljahre steuert. Damit wird ihr die Rolle des Alterungsprozess sowohl physisch als auch psychisch zuteil. Sie gilt als "Drittes Auge", dh der Aufnahme von Intuition als Informationsquelle und der Weitergabe an das Gehirn zur kognitiven Verarbeitung und bewussten Umsetzung. Die Zirbeldrüse wird insbesondere durch Fluorid stark geschwächt (Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, tlw Trinkwasser etc.), stärker noch als durch zu wenig Lichtaufnahme über die Augen, zu wenig Schlaf und/oder durch die Einnahme von harten (und vor allem synthetischen) Suchtgiften (z.B. Ecstacy etc.).

Das wichtigste produzierte Hormon ist Melatonin, welches aus Serotonin gebildet wird. Serotonin wird im Zentralen Nervensystem, der Leber, der Milz und in der Darmschleimhaut insbesondere aus der Aminosäure Tryptophan (und bestimmten Ko-Faktoren wie Vitamin B6) gebildet und gelangt über die Blutbahn zur Epiphyse. Melatonin ist wie Serotonin nur kurzlebig und wird schnell rück-resorbiert und wiederverwertet.

 

Schilddrüse:

Die Schildrüse wird übergeordnet ebenfalls von der Hypophyse angesteuert (mittels TSH). Sie befindet sich direkt unterhalb des Kehlkopfes und hat eine dem Schmetterling ähnliche Form. Je Seite hat sie etwa die Größe von 6cm x 4cm x 2cm. Ihr Gewicht beträgt 20 - 50 gramm, das Volumen i.d.R. bei Frauen <18ml und bei Männern <24ml. Die Regulation der Schilddrüsenfunktion erfolgt über die Hypothalamus-Hypophysenachse in negativer Rückkopplung. Es besteht keine Möglichkeit zu einer willkürlichen (bewussten) Einflussnahme der Schilddrüsenfunktion. Die Schilddrüse regelt vor allem den Energiegrundumsatz, d.h. sie ist der Hauptfaktor für die Energiebalance des Organismus. Weiters wirken die Schilddrüsenhormone stimulierend auf die Sauerstoffabgabe der Erythrozyten, auf die Körpertemperatur, auf die Herzfrequenz und den Herzauswurf, den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, den Muskeleiweißumsatz, die Motilität des Darms und bei Kindern die Knochenreifung bzw. bei Erwachsenen den Knochenumsatz.

Zur ordentlichen Funktion der Schilddrüse ist insbesondere Jod erforderlich, das über den Verdauungstrakt ins BLut aufgenommen wird und so zur Schilddrüse gelangt. Der Tagesbedarf beträgt ca. 100 - 200µg. Wichtig ist die Aufnahme von atomreinen Jod, falls auch mehr Fluorid als natürlich in Wasser und Nahrung vorkommend aufgenommen wird (was heutzutage für fast jeden Menschen zutrifft), da Fluorid ansonsten die Position von Jod in der Schilddrüse besetzt und dies zu Hashimoto und zur so genannten kalten bzw. auch heißen Knotenbildung führt.

Die wichtigsten produzierten Hormone sind: Calcitonin, Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). T3 ist dabei wesentlich bio-aktiver als T4, allerdings kommt T4 im Körper etwa 10-fach höher vor als T3. Der Körper kann T4 im Gegensatz zu T3 speichern und T4 wird großteils in T3 umgewandelt. Eine Hormongabe erfolgt daher immer in Form von T4 (Thyroxin), da die Dosierung damit einfacher machbar ist. Calcitonin senkt den Kalziumspiegel im Blut und wird in den so genannten C-Zellen der Schilddrüse produziert. Calcitonin ist der Gegenspieler zum Parathormon, welches in den Nebenschilddrüsen produziert wird.

Wird ein Teil der Schilddrüse entfernt, kann oftmals der verbleibende Teil trotzdem noch die erforderliche Menge an T3/T4 sekretieren. Muss die Schilddrüse komplett entfernt werden, muss T4 eingenommen werden und es werden die Nebenschilddrüsen an eine andere Stelle im Körper verpflanzt, wo diese ihre Aufgabe weiter wahrnehmen können. Der Körper kann in ca. 90-95% der Fälle ohne Calcitonin produziert in den C-Zellen der entfernten Schilddrüse auskommen, da Procalcitonin (die Vorstufe) auch anderweitig im Körper produziert wird (v.a. neuroendokrine Zellen in Lunge und Magen-Darmtrakt) und ein zu niedriger Calcitonin Spiegel nur geringe Auswirkungen hat. Erst ein erheblich zu niedriger Calcitoninspiegel kann gesundheitliche Probleme verursachen.

Am dritten Tag nach der Geburt wird beim Baby T3/T4 sowie Phenylanalin (essentielle Aminosäurenbestandteil für Tyronin) ermittelt, denn falls dies zu wenig vorliegt muss sofort substituiert werden, da ein zuwenig an T3 zu Hirnschwäche führt. Falls bei einem Erwachsenen eine Schilddrüsenfehlfunktion vermutet wird, ermittelt man zuerst den TSH Spiegel und falls dieser aus dem Normbereich von 0,2 - 3,1µU/ml fällt, werden T3/T4 ermittelt.

 

Nebenschilddrüsen:

Die Nebenschilddrüsen (4 einzelne Drüsen) werden übergeordnet von der Hypophyse angesteuert. Eine Drüse entspricht etwa der Größe einer Linse. Sie befinden sich direkt auf der Rückseite der Schilddrüse. Auch bei den Nebenschilddrüsen besteht keine Möglichkeit zu einer willkürlichen Einflussnahme.

Die Nebenschilddrüsen decken die Funktion der Regelung des Calcium- und Phosphathaushaltes ab. Wesentlicher Bestandteil dieser Regelung ist Vitamin D, welches erst die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung (Resorption aus dem Dünndarm, gesteuert über den Blutserumspiegel des aktivierten Vitamin D, dem so genannten Calcitriol) ermöglicht. Mit der Nahrung aufgenommenes Vitamin D2, enthalten in Pflanzen, wird von der Leber unter Hinzunahme von Cholesterin in Vitamin D3 umgewandelt und gespeichert. Vitamin D3 kann auch direkt aus dem Darm aufgenommen und gespeichert werden. Provitamin D2 erzeugt durch UV-Licht in der Haut wird zu Provitamin D3 und in den Nieren sowie der Leber weiter zu bioaktivem Calcitriol umgewandelt.

Das wichtigste produzierte Hormon ist: Parathormon

Ein niedriger Calciumspiegel im Blut (verursacht durch Calcitonin) fördert die Auschüttung des Parathormons, hohe Calciumspiegel hemmen die Ausschüttung. Während ein niedriger Calciumspiegel zum Abbau von Knochen, d.h. gespeichertem Calcium und Phosphat (das über die Nieren ausgeschieden wird), führt, wirkt ein höherer Calciumspiegel Knochen aufbauend. Auf dieselbe Weise wird durch das Parathormon auch die Ausscheidungstätigkeit der Niere bzwl. Calcium und Phosphat mittels dem Parathormon angesteuert. Das Parathormon nutzt Calcitriol, das aktivierte Vitamin D3 (eigentlich ein Hormon und kein Vitamin), zur Steuerung der Resorption von Kalzium im Dünndarm aus dem Speisebrei.

 

Bauchspeicheldrüse:

Die Bauchspeicheldrüse hat einen endokrinen Teil (zur Insulin- und Glukagonproduktion mittels der Langerhans-Inseln) linksseitig im Oberbauch gelegen und eine exokrinen Teil mittel- und rechtsseitig im Oberbauch gelegen (zur Produktion des enzymhaltigen Verdauungssaftes, welcher in den Zwölffingerdarm eingespritzt wird).

Die Bauchspeicheldrüse deckt die Funktion der Regelung des Blutzuckerspiegels ab, sowie das Bereitstellen von Verdauungsenzymen zur Aufbereitung des Speisebreis für die Aufnahme der Nährstoffe durch die Darmschleimhäute.

Die wichtigsten produzierten Hormone sind: Insulin, Glukagon und Somastatin, sowie ein exokrines pankreatisches Polypeptid

Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerabbau senken kann, welcher durch Glukagon aufgebaut wird. Somastatin liefert dabei quasi den Ausgangspunkt für die Regelungsgröße zwischen Glukagon und Insulin, sodass der durchschnittliche Blutzuckerspiegel im optimalen Bereich gehalten werden kann. Somastatin wird auch im Hypothalamus produziert, wodurch der Grundenergiestoffwechsel (Körperfunktionserhaltung) und der Leistungsstoffwechsel (Arbeit, Sport, Stress/Emotionen etc.) aufeinander abgestimmt werden können.

Gemessen wird der Nüchtern-Plasma-Glukose Wert, d.h. 8 Std. ohne Nahrungsaufnahme. Dieser soll dann unter 110mg/dl liegen. Kritisch ist ein Wert bis 125ml/dl und darüber liegt eine Diabetes mellitus vor.

 

Nieren:

Die Nieren befinden im rückseitigen Oberbauch links und rechts der Wirbelsäule und sind ca. 12cm x 6cm x 3cm groß.

In Bezug auf das Hormonsystem decken die Nieren die Produktion von Renin, Erythropoetin und die Aktivierung von Vitamin D3 ab.

Renin ist Ausgangspunkt der so genannten RAA-Steuerung (Renin-Angiotensin-Aldosteron), welche im Bereich Blutdruck genauer beschrieben ist.

Die Rolle der Aktivierung von Vitamin D3 ist in diesem Bereich unter Nebenschilddrüsen beschrieben. Die Nieren aktivieren die Vorstufe des Vitamin D3 in das Calcitriol. Calcitriol ist daher der entscheidende Wert, welcher derzeit in den Blutlabors nur indirekt über den 25-OH Vitamin D Wert im Blutserum festgestellt werden kann.

Die Ausschüttung von Erythropoetin wird durch Sauerstoffmangel in der Niere stimuliert. Erythropoetin fördert die Blutbildung von Erythrozyten im roten Knochenmark. Sportler nutzen den Höheneffekt zur Mehrung ihrer Eryhtrozyten, um damit leistungsfähiger zu werden. Eine Niereninsuffizienz führt meist zu einer unzureichender Ausschüttung von Erythropoetin, welche dann eine Blutanämie zur Folge hat. Ein Nierenkarzinom oder innere Blutungen können zu einer überhöhten Erythropoetin Ausschüttung führen, welche zu einer Überproduktion von Erythrozyten führt und damit u.a. die Thrombosegefahr erhöht.

Der Erythropoetinspiegel im Blut soll im Bereich 6 - 25U/l liegen.

 

Nebennieren:

Die Nebennieren sitzen direkt auf den Nieren auf, sind funktionell jedoch völlig eigenständig und haben ein Gewicht von nur ca. 5 gramm. Die Nebennierenrinde macht etwa 90% des Volumens aus, das Nebennierenmark nur etwa 10%.

Die Nebennieren decken die Funktion der Regelung des Wasser- und Salzhaushaltes des Körpers ab, womit ein wesentlicher Teil der Steuerung des Blutdrucks erfolgt. Auch werden Hormone zur Bewältigung von Notsituation ausgeschüttet. Diese steuern die Herzfrequenz und die sofortige Bereitstellung von Energie aus Zucker, der aus Eiweiß umgewandelt wird.

Die wichtigsten produzierten Hormone sind: Adrenalin und Noradrenalin im Nebennierenmark, Glukocortikoide wie v.a. das Kortisol in der zona fasciulata für die Stresssituationen und Androgene wie v.a. die männlichen Geschlechtshormone DHEA und Androstention in der zona reticularis. Mineralokortikoide wie v.a. das Aldosteron in der zona glomerulosa regelt das Durstgefühl.

Die Hormone Histamin, Dopamin, Adrenalin, Prostaglandin I2 (Prostacyclin) und E2 stimulieren in der Niere die Reninfreisetzung (im juxtaglomerulären Apparat, Hauptbestandteil des Nephrons), hemmend wirken Angiotensin II, ANF, Endothelin, Vasopressin. Über das RAA-System (Renin, Angiotensin, Aldosteron) wird u.a. der Salzhaushalt des Organismus gesteuert, dh via Aldosteron produziert in den Nebennieren findet die Steuerung der Natrium Rückresorption unter Abgabe von K+ und H+ Ionen in den Tubuli der Nephrons der Nieren statt.

Durch Autoimmunerkrankungen kann die Nebennierenrinde in eine Unterfunktion kommen (dh verringertes Aldosteron, Cortisol, Androgene), wodurch der Hypothalamus mit einer erhöhten Ausschüttung von CRH und ACTH reagiert, bzw. genauso auch umgekehrt eine NNR Überfunktion zu verringerter Hypthalamusaussschüttung führt.

 

Geschlechtsdrüsen (Ovar & Hoden):

Die Geschlechtsdrüsen sind paarweise angelegt, bei der Frau sind dies die Ovarien, d.h. die Eierstöcke (links und rechts im Mittelbauchraum) und beim Mann die Hoden im Hodensack.

Die Geschlechtsdrüsen decken die Funktion der Fortpflanzung ab.

Die wichtigsten produzierten Hormone sind: Östrogen (Ausprägung der weiblichen Geschlechtsmerkmale, Ausschüttung vor allem in der 1. Zyklushälfte der Regelperiode), Progesteron (Vorbereitung für Schwangerschaft, Ausschüttung vor allem in der 2. Zyklushälfte), Testosteron (Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale, Spermienproduktion) und Androsteron (Geschlechtstrieb, männliche Formprägung des Körpers), das durch Testosteron Stimulation in der Leber ausgebildet wird. Zwischen Mann und Frau sind hier nur die produzierten Mengen unterschiedlich.

 

Thymus:

Der Thymus sitzt auf der Oberseite des Herzens und gehört zum lymphatischen Teil des Immunsystems.

Der Thymus deckt bis in die jungen Jahre die Funktion des Aufbaus der spezifischen Abwehr des Immunsystems ab. Ab dem jugendlichen Alter bildet sich der Thymus zurück und wird zu Fettgewebe umgebaut.