Harnsäure:

Die Harnsäure ist ein Abfallprodukt des Purins. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Nukleinsäuren, die beispielsweise Träger der Erbinformation sind. Normalerweise wird Harnsäure über die Niere, zu geringen Teilen auch über den Darm oder mit dem Schweiß ausgeschieden. Ein Harnsäureanstieg im Blut kann darauf hinweisen, dass die Ausscheidung nicht optimal funktioniert, in seltenen Fällen ist auch eine Überproduktion die Ursache.

Die Harnsäure ist bis zum Wert von 5 mg/dl flüssig und damit völlig ungefährlich. Ab 5 mg/dl ist das sogenannte Löslichkeitsprodukt überschritten und die Harnsäure kristallisiert in verschiedenen Körperregionen aus. Diese feste Form der Säure ist brandgefährlich für sämtliche Gelenke (Gicht), Nieren (-steine) und besonders für die Blutgefäße. Die scharfkantigen Kristalle ritzen die spiegelnd glatte Gefäßinnenhaut auf und sind damit Wegbereiter für eine Entzündungsstelle, an welcher die Gefäßverkalkung ihren Beginn hat. Bei erhöhten Harnsäurewerten Wurst weglassen, Fleisch und Alkohol reduzieren und viel sauberes Wasser trinken!

Neben einer Störung der Nierenfunktion oder Nierenversagen können verschiedene Ursachen für eine Erhöhung der Harnsäure im Blut verantwortlich sein. Durch ungesunde Ernährung wird der Harnsäurehaushalt oft aus dem Gleichgewicht gebracht: Fastenkuren – und die im extremen Fall daraus resultierende Ketoazidose – oder Purinreiche Kost, etwa durch Fleisch und Fisch, aber auch durch Hülsenfrüchte, seien hier genannt.

Zuckeraustauschstoffe und Alkohol erhöhen ebenso die Harnsäurekonzentration wie Bleivergiftungen oder einige Medikamente. Auch Chemo- und Strahlentherapien können die Werte der Harnsäurekonzentration im Blut in die Höhe treiben.

Seltene Stoffwechselerkrankungen, wie Glykogen-Speicherkrankheit Typ1 oder mangelnde Versorgung mit Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) gelten ebenso als Auslöser für einen Harnsäureanstieg wie Knochenmarkserkrankungen, bösartige Tumoren (Krebs) oder Erkrankungen der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus).

Auch eine Akromegalie – bei der zu viele Wachstumshormone produziert werden – oder eine Übersäuerung des Blutes mit Milchsäure (Laktazidose) erhöhen die Harnsäurekonzentration.

Eine Erniedrigung der Harnsäurewerte im Blut ist hingegen zu beobachten bei schweren Schäden der Leber (Lebererkrankungen), dem Produktionsorgan der Harnsäure. Ebenso senken aber auch verschiedene Medikamente den Harnsäurespiegel. Gewünscht ist dies bei einer Allopurinol-Therapie, die bei Gichtpatienten eingesetzt wird.

Der Einsatz von Röntgenkontrastmittel kann die Harnsäurekonzentration ebenso senken wie Tubulusschäden der Niere oder ein Defekt des Enzyms Xanthinoxidase, das für den Harnsäurestoffwechsel benötigt wird.

Weichen die Harnsäurewerte im Blut von der Norm ab, ist ergänzend der Wert im Urin zu messen.

                Normwert Frauen:                         2,4-5,7mg/dl

                Normwert Männer:                        3,4-7,0mg/dl

 

Harnstoff:

Harnstoff ist das Abbauprodukt des Proteinstoffwechsels. Es wird in der Leber gebildet und größtenteils über die Niere mit dem Urin ausgeschieden, weswegen er auch zu den sog. Nierenwerten gehört. Ist der Wert erhöht, so kann ein Nierenversagen, aber auch eine Verminderung des im Körper zirkulierenden Blutvolumens (Hypovolämie) sowie ein hoher Flüssigkeitsverlust (Dehydratation) die Ursache dafür sein. Ebenso steigt die Harnstoffkonzentration bei kataboler (aufbauenden) Stoffwechselsituationen. Dies bedeutet, dass insgesamt vermehrt Abbauprodukte gebildet werden. Gründe hierfür sind beispielsweise Fieber, Hunger oder Operationen.

Ist der Harnstoffwert erniedrigt, so ist dies meistens nicht weiter bedenklich. Es kann aber auch an Mangelernährung (Malnutrition), einer Glutenunverträglichkeit oder einem Leberparenchym-Schaden liegen.

Da die Harnstoffkonzentration sehr stark von der Nahrung abhängt (proteinreiche Kost erhöht die Werte), ist ein auffälliger Befund immer in Zusammenhang mit den Urinwerten oder anderen Auffälligkeiten zu betrachten. Ausreichend Wasser trinken verbessert die „Spülung“ der Niere!

                Normwert:  15-55mg/dl

 

Hämatokrit:

Hämatokrit ist der Bestandteil aller zellulären Bestandteile im Blut und wird in Prozent des Blutes gemessen, also den Anteil aller Blutzellen im Verhältnis zur Gesamtmenge des Blutes. Der Hämatokrit beinhaltet die Menge der Erythrozyten und der Leukozyten sowie die Anzahl der Blutplättchen. Diese werden dann zum gesamten Blutvolumen ins Verhältnis gesetzt. Zwischen den festen und den flüssigen Bestandteilen, dem Plasma des Blutes muss es ein gesundes Verhältnis geben. Dieser Wert beschreibt die Fließfähigkeit, die Viskosität des Blutes. Nur bei niedrigen Werten ist eine gute Fließfähigkeit bis in den letzte Herzmuskel und hinterste Hirnzelle gewährleistet. Der Hämatokrit ist typischer Weise erhöht bei Bewegungsmangel und Flüssigkeitsdefiziten des Körpers. Darum sollte man immer auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Faustregel: Pro 25kg Gewicht einen Liter Wasser trinken. Wenn Ihre Zellen nur 10% weniger Flüssigkeit haben, haben sie 30% weniger Energie. Den einfachsten Fitness-Schub erhalten Sie also durch mehr Flüssigkeit, die ihren Sirup wieder in Blut mit guten Fließeigenschaften verwandelt. Vorsicht: Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee "treiben" und dürfen nicht mit in die Flüssigkeitsbilanz eingerechnet werden.

Ein erhöhter Hämatokritwert kann durch erhöhte Erythrozyten Produktion oder durch Flüssigkeitsmangel bedingt sein, da dies das Verhältnis der Zellen zum Plasma erhöht, ohne dass dabei die Anzahl der Blutkörperchen verändert ist (Pseudopolyglobulie). Ein auffälliger Hämatokritwert wird deshalb immer in Zusammenhang mit der tatsächlichen Blutzellzahl betrachtet. Durch Senkung eines zu hohen Hämatokritwertes um nur 1% erreicht man eine um 10% erhöhte Sauerstoffbindungsfähigkeit des Blutes.

Ist der Hämatokritwert erniedrigt, so ist entweder die Anzahl der Erythrozyten zu gering (Anämie) oder es liegt eine Überwässerung des Körpers, und damit des Blutes, vor.

                Normwert Frauen:   37,0-47,0%  optimal: 39-40%

                Normwert Männer:  37,0-54,0%  optimal: 39-42%

 

Hämoglobin:

Der Hämoglobinwert gibt an, wie viel Blutfarbstoff die Erythrozyten (roten Blutkörperchen) haben. Das Hämoglobin gibt den roten Blutkörperchen ihre Farbe. Im Durchschnitt enthält jedes rote Blutkörperchen ungefähr 280 Millionen Hämoglobin-Moleküle, jedes Hämoglobinmolekül kann 4 Sauerstoffmoleküle binden. Das Hämoglobin transportiert hauptsächlich Sauerstoff und Kohlendioxid (gebunden als Kohlensäure) sowie Stickoxide im Blut.

Das Hämoglobin ist aufgebaut aus Häm, einem Farbstoff und Globin, einer Eiweißverbindung, daher der Name Hämoglobin. Hämoglobin ist der Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen. Es besteht aus einem eisenhaltigen roten Pigment und bandartigen Proteinketten. Seine Aufgabe beginnt das Hämoglobin in den Lungen. Dort kommt der Sauerstoff im Verbund mit der eingeatmeten Luft an und wird in den kleinen Blutgefäßen und den Lungenbläschen an das Hämoglobin gebunden. Das Hämoglobin transportiert nun die an es gebundenen Sauerstoffmoleküle durch den gesamten Körper und gibt diesen an die Körperzellen und an das Körpergewebe wieder ab. Hämoglobin hat einen bestimmten Anteil an Eisen.

Nur bei einem hohen Hämoglobinwert kann das Blut (die Erythrozyten) viel Sauerstoff transportieren, insbesondere zu den Hauptverbrauchern Herzmuskeln und Gehirn. Darum ist ein Wert im oberen Drittel nicht nur für Sportler wichtig. Ursachen für ein niedriges Hämoglobin ist oft ein Mangel an Eisen und Folsäure, noch häufiger aber Eiweißmangel. 99% des Hämoglobins besteht aus Eiweiß, darum wird ohne einen hohen Eiweißwert auch das Hämoglobin immer niedrig bleiben.

                Normwert:  14,0-16,0 mg/dl

 

HBA1C:                

HBA1C Wert ist Blutzucker der letzten ca 8 Wochen im Durchschnitt. Einmalige Messung des Zuckerspiegels hat kaum Aussagekraft!  Je höher der Blutzuckerspiegel, desto schneller / öfter teilen sich Krebszellen. Die Krebszellenentwicklung wird durch zu viel Zucker stark begünstigt.

                Normwert:  4 - 6%

 

HDL:

HDL ist ein Lipoproteid und dient dazu, überschüssiges Cholesterin von den Gefäßen in die Leber zu transportieren. HDL lagert sich nicht an der Gefäßwand ab, es schützt sogar vor Herzinfarkt. Darum, je höher der HDL Wert im Vergleich zum Cholesterin, desto besser. Ein hoher HDL- Spiegel ist deshalb mit einem verminderten Arteriosklerose-Risiko verbunden. Das HDL kann durch aerobes körperliches Training und Vitamin-B erhöht werden! Das HDL zu Cholesterin Ratio sollte bei 1:3 liegen, jedoch 1:5 nicht überschreiten. Das Verhältnis HDL zu LDL sollte das Ratio 1:3,5 nicht überschreiten.

                Normwert:   > 40 mg/dl

 

Homocystein:

Ein erhöhter Homocystein-Spiegel verdoppelt das Verkalkungsrisiko, auch Schlaganfall und Demenz treten vermehrt auf. Folsäure und B-Vitamine entschärfen jedoch das Homocystein. Umgekehrt weisen Patienten mit hohem Homocystein typischerweise einen niedrigen Folsäure- und B-Vitamin-Spiegel auf. Bei hohen Vitaminwerten wird Homocystein besser und schneller abgebaut und bleibt damit ungefährlich. Der Homocystein-Speigel soll jedenfalls unter 15 sein, ansonsten liegt oxidativer Stress vor, mit hoher Gefahr der Krebsausbildung. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass bei Krebs die Zellen vom normalen Kohlehydrate/Fette/Protein Stoffwechsel auf reine Zuckerverglimmung umstellen! Dies verursacht eine andere Stoffwechselabfall Komposition, ein weiteres Zeichen dafür ist ein Vitamin B Komplex Mangel.

                Normwert:   <10 µmol/l

 

Insulin:

Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon der Bauchspeicheldrüse. Es senkt den Blutzuckerspiegel – der nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten ansteigt – indem es die schnelle Glukoseaufnahme in die Zellen fördert. Aber auch beim Fett- und Aminosäurestoffwechsel spielt Insulin eine entscheidende Rolle.

Sind die Blutzuckerwerte zu hoch, so spricht man von einer Diabetes (Blutzuckerkrankheit). Dies kann direkt durch eine zu geringe Produktion des Insulins ausgelöst werden. Aber auch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder Erkrankungen anderer Hormondrüsen, die die Insulinproduktion mitregulieren, sind möglich (sekundärer Diabetes mellitus). Wird zu viel Insulin produziert, so kann es hingegen zur Unterzuckerung des Körpers kommen.

Bei einer Blutuntersuchung kann die Insulinkonzentration, aber auch die des C-Peptids bestimmt werden. Das C-Peptid entsteht bei der Insulinbildung zu gleichen Teilen wie das Hormon selber. Wichtig ist, dass die Werte immer im Zusammenhang zu dem Blutzuckerspiegel betrachtet werden. Normalerweise werden sie im nüchternen Zustand und anschließend nach der Aufnahme von Traubenzucker gemessen.

Schon durch den Glukosespiegel allein kann zwar eine erste Diagnose gestellt werden. Die genaue Diabetes-Form lässt sich aber nur über das C-Peptid beziehungsweise die Insulinwerte bestimmen. Beim Typ-I-Diabetes ist beispielsweise die Insulin-Produktion gestört, während beim Typ-II-Diabetes die Zellen unempfindlich gegenüber dem Hormon werden.

Ist der Blutzuckerwert gering und die Konzentration des C-Peptids dennoch erhöht, so kann dies an einem gutartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse (Insulinom) liegen. Aber auch eine Einschränkung der Nierenfunktion kann als Ursache in Betracht gezogen werden.

                Normwert:   70 bis 115 mg/dl

 

Jod:

Jod ist der Stoff, der die Lebensflamme entfacht und in Gang hält. Mit Hilfe der Schilddrüse, in der sich das Jod manifestiert, kann es diese Flamme entweder dämpfen oder zu einem zügellosen Brand entfachen.

Jod ist ein Element, das in der Natur kaum in reiner Form vorkommt, sondern meist als Salz oder in Verbindungen. Die anorganischen Jodsalze kommen am häufigsten als Natriumiodat oder Natriumperiodat vor, die organischen Verbindungen in Meeresalgen, Tang oder Schwämmen.

Jod spielt bei der Steuerung des kontrollierten Zelltodes (Apoptose) eine sehr wichtige Rolle! Es zählt zu den noch relativ gering erforschten Elementen in unserem Stoffwechsel.

Mangelerscheinungen: Hypothyreose ("Kropf"), Kretinismus

                Normwert:   46 - 70 µg/l

 

Kalium:

Kalium ist das wichtigste Leistungsmineral innerhalb der Zelle. Es steuert viele Stoffwechselvorgänge wie z.B. Herztätigkeit, Muskelfunktion, die Einschleusung von Nährstoffen in die Zelle, die Sekretion von Magensäure, die Bildung von Hormonen und Enzymen sind von Kalium abhängig. Einen höheren Kaliumbedarf haben Menschen, die blutdrucksenkende Medikamente, Cortison oder Herzmedikamente einnehmen. Das gilt ebenfalls für Schwangere, Raucher, bei erhöhtem Alkoholkonsum und Patienten mit Magendarmstörungen. Kaliummangel kann zu Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche führen.

                Normwert:   3,5-5,0 mmol/l

 

Kreatinin:

Kreatinin entsteht als Stoffwechselprodukt aus Kreatin, welches sich in Spuren in Nervenzellen und als Energiereserve in der menschlichen Muskulatur befindet.

Cirka ein bis zwei Prozent des Kreatins werden pro Tag zu Kreatinin abgebaut, in den Kreislauf gegeben und über Filterprozesse mit dem Harn ausgeschieden (weswegen er auch zu den Nierenwerten gezählt wird).

Der Kreatinin-Wert im Blut gibt somit Aufschluss über die Funktionstüchtigkeit der Nieren. Ist diese gestört, wird weniger Kreatinin mit dem Urin ausgeschieden, der Spiegel im Blut steigt aber durch die ungehinderte Stoffwechselaktivität weiter an.

Ein physiologischer Kreatininspiegel im Blutserum ist abhängig vom Alter, Geschlecht, von der Nierenfunktion und in einem gewissen Umfang auch von der Ernährung (erhöhter Fleischkonsum lässt den Spiegel ansteigen), von körperlicher Arbeit und von der Muskelmasse.

Zu einem Absinken des Kreatininspiegels kommt es u.a. durch Abbau von Muskelmasse, während der Schwangerschaft sowie bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Ein erhöhter Spiegel zeigt sich z.B. bei vermehrtem Fleischkonsum, Nierenerkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz), Harnsteinen, Herzinsuffizienz, Muskel- und Bluterkrankungen (die das Gewebe zerstören), Muskelverletzungen (z.B. Quetschung), als Folge einer allergischen Reaktion, beim Eiweißmangel-Syndrom, bei der Akromegalie (endokrinologische Erkrankung, bei der es zu einer prominenten Ausbildung der Körperendglieder und vorstehenden Körperteilen kommt) sowie bei bestimmten Medikamenten (u.a. Opiate, Zytostatika).

Die Kreatinin-Clearance beschreibt eine spezielle Methode zur Untersuchung der Filterleistung der Nieren. Der Serumspiegel dient der unterstützenden Diagnostik, erhöhte Werte zeigen sich hier erst bei einer eingeschränkten Filtrationsleistung der Nieren unterhalb 50 Prozent.

Durch die Bestimmung der Clearance im Vergleich vom 24-Stunden-Sammelurin zum Kreatinin-Serumgehalt kann eine relativ genaue Primärharn-Filtration errechnet werden. Physiologische Werte liegen zwischen 95 und 160 ml pro Minute bei einer Körperoberfläche von durchschnittlich 1,73m².

Die erniedrigte oder erhöhte Clearance zeigt sich umgekehrt zum Blutserumspiegel = sie ist u.a. erhöht bei Diabetes mellitus oder in der Schwangerschaft und sie ist z.B. erniedrigt bei Nierenkrankheiten, vermehrter körperlicher Arbeit oder erhöhtem Fleischkonsum.

                Normwert Frauen:                       0,66-1,10 mg/dl

                Normwert Männer:                      0,85-1,25 mg/dl

                Normwert ab 50 J. (beide)          0,80-1,45 mg/dl

 

Leukozyten:

Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind wichtige Zellen des Immunsystems. Sie erkennen Krankheitserreger und körperfremde Strukturen, um sie gezielt abzuwehren. Dabei gibt es die unspezifische Abwehr (auch angeborene Immunantwort genannt), bei der alle als fremd erkannten Zellen bekämpft und aufgefressen werden.

Demgegenüber gibt es die spezifische Abwehr (erlernte Immunantwort), die ganz gezielt Antikörper gegen bereits eingedrungene Krankheitserreger bildet, um diese bei einem erneuten Befall gezielter bekämpfen zu können.

Es gibt 5 Arten von weißen Blutkörperchen, die unterschiedliche Aufgaben haben und nachfolgend 3 noch genauer aufgeführt werden. Die Hauptfunktion der Leukozyten ist der Schutz des Körpers vor Infektionen. Bei Anstieg der Leukozyten kämpft der Körper gegen einen Infekt. Bei einem geringen Wert ist die Bildung verringert oder sie werden im Körper verstärkt gebraucht.

Granulozyten machen den größten Teil der weißen Blutkörperchen aus. Ihre Aufgabe ist die unspezifische Immunabwehr.

Neutrophile Granulozyten sind anfangs stabkernig, lassen sich später an ihrem stark segmentierten Zellkern leicht erkennen. Sie wehren unspezifisch Krankheitserreger ab und können vom Blut ins Gewebe eintreten, um dort beispielsweise Bakterien oder Pilze zu verdauen.

Eosinophile Granulozyten enthalten in ihrem Inneren kleine Vesikel (Bläschen), die beim Zusammentreffen mit Parasiten giftige Abwehrstoffe auf deren Oberfläche abgeben.

Basophile Granulozyten spielen ebenfalls bei der Immunabwehr gegen Parasiten eine Rolle. Sie bekämpfen die Erreger durch Histamin und andere Stoffe, wodurch es zu einem Juckreiz kommen kann.

Monozyten sind die im Blut zirkulierenden Vorläufer von Makrophagen, die im Gewebe Mikroorganismen aufnehmen und verdauen. Deshalb werden die Makrophagen auch als Fresszellen bezeichnet.

Die ebenfalls zu den weißen Blutkörperchen zählenden Lymphozyten hingegen sind die Zellen der spezifischen Immunabwehr.

                Normwert:  3.800-11.000/µl

 

LDL:

LDL dient dem Transport des Cholesterins von der Leber in die Gefäße. Falls zu viel Cholesterin produziert wird, welches nicht von LDL transportiert werden kann, wird dies in die arteriellen Blutbahnen mitgenommen und falls unzureichend HDL vorliegt, kann es die Gefäßwände verhärten /  sich an den arteriellen Gefäßwänden ablagern. Falls mehr an LDL produziert wird als Cholesterin zu transportieren ist, wird dieses umso schneller oxidieren (oxidiertes, d.h. „ranziges“ Lipoproteid), je mehr freie Radikale vorliegen. Oxy-LDL kann sich selbst an der glattesten Gefäßwand ablagern und dadurch Gefäßverkalkung, folglich eine Thrombose und damit Herzinfarkt bzw. Schlaganfall auslösen. Darum: das Ratio LDL zu Cholesterin sollte idealerweise bei 1:1 liegen. Aerobe Bewegung verbrennt das LDL, Antioxidantien (Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe) entschärfen das LDL! Jeder massiv Kranke weist einen extrem hohen Cholesterinspiegel auf. Dies bedeutet hoher Vitalstoffverbrauch, freie Radikale d.h. O Atome im Organismus, mit fehlender Antioxidation.

                Normwert LDL:   <30 mg/dl, nicht jedoch über 150mg/dl

 

Lipoprotein (a):

Dieser Wert wird als genetischer Risikofaktor für Gefäßverkalkung bezeichnet. Bei Werten über 30 mg/dl hat man ein 2-faches Arterioskleroserisiko, wenn LDL im Normbereich liegt und ein 5-faches Risiko, wenn gleichzeitig das LDL erhöht ist.

Fazit: Bei vorhandenem genetischem Risikofaktor sollten wir alle anderen beeinflussbaren Risikofaktoren in den Griff bekommen. Rauchen einstellen, Blutdruck, Blutzucker, Blutfette regulieren, tägliche Bewegung. Damit kann ein erhöhter Lipoprotein (a) Wert kompensiert werden. Als Nahrungsergänzung empfiehlt sich zusätzliche Vitamin C und E einzunehmen.

                Normwert: <30 mg/dl

 

Lymphozyten:

Lymphozyten sind eine Klasse der weißen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem des Menschen. Im Gegensatz zur angeborenen, unspezifischen Immunantwort der anderen Leukozyten, sind die Lymphozyten in der Lage, zu erlernen, welche Stoffe und Zellen körperfremd sind, um diese dann bei einem erneuten Befall zu bekämpfen. Gebildet werden die Lymphozyten im Knochenmark. Sie differenzieren sich in verschiedene T-Zellen und B-Zellen.

B-Zellen bilden Antikörper gegen körperfremde Stoffe, wie etwa Proteine oder Kohlenhydrate, die in diesem Fall als Antigene bezeichnet werden. Da jeder Antikörper sehr spezifisch an ein Antigen bindet, werden im Laufe des Lebens viele verschiedene Antikörper gebildet.

Aus den T-Zellen entstehen Blutkörperchen unterschiedlicher Art: T4-Helferzellen erkennen ebenfalls die Antigene, können aber selber keine Antikörper dagegen bilden.

Stattdessen senden sie Signale aus, die die B-Zellen zur verstärkten Produktion der passenden Antikörper anregen. T-Killerzellen hingegen zerstören alle Zellen, auf deren mit Antigenen besetzter Oberfläche die Antikörper angedockt sind. T8-Suppressorzellen erkennen körpereigene Antigene und hemmen die Immunantwort, damit die Killerzellen keine eigenen, gesunden Zellen angreifen.

Die Lymphozytenzahl wird im großen Blutbild gemessen, da eine Veränderung typisch für bestimmte Krankheiten ist. Eine Erhöhung der Zellzahl (Lymphozytose) ist oft durch Bakterien oder Viren bedingt.

Erhöhte Lymphozytenzahlen kommen u.a. bei folgenden Erkrankungen vor:

Bösartige Tumoren (Krebs), bestimmte Leukämien, Bindegewebserkrankungen (Sarkoidose), eine Unterfunktion der Nebennierenrinde (Morbus Addison) oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können ebenfalls als Ursache in Frage kommen, wie verschiedene bakterielle und virale Erkrankungen.

Erniedrigte Lymphozytenzahlen (Lymphopenie) kommen u.a. bei folgenden Erkrankungen vor:

M. Cushing, M. Hodgkin und einzelne Non-Hodgkin-Lymphome, sowie bei einer Urämie und bei einer Therapie mit Cortison. 

Die Anzahl gibt Auskunft darüber, ob der Körper mit Infektionen zu kämpfen hat. Die Lymphozyten haben sehr vielfältige Funktionen. Dabei kommt den T-Lymphozyten eine andere umfassende Stellung zu, als den B-Lymphozyten.

                Normwert:    1.500-3.000/µl