Das Schröpfen, eine biologische Entgiftungs- und Regulationstherapie

 

Das Schröpfen wird der Alternativmedizin zugeordnet und zählt zu den bedeutendsten biologisch entgiftenden und regulativen Heilverfahren in der Ganzheitsmedizin. Diese hat ihre Wurzeln in den verschiedensten Kulturkreisen auf der ganzen Welt und wurde bereits vor 5000 Jahren im alten China und vor 3000 Jahren in Mesopotamien verwendet. Trotzdem hat das Schröpfen In der heute überaus dominanten Schulmedizin keinen Platz, da eine Wirkung schulmedizinisch nicht nachgewiesen wäre. Vielleicht liegt es an der selbst auferlegten Begrenztheit der Schulmedizin, real beobachtbare Wirkungen der Alternativmedizin nicht erkennen zu können bzw. wollen?

Jedenfalls kennt man die Zusammenhänge unseres Organismus, beschrieben in der modernen kybernetischen Regulationsmedizin, dh die neurologischen (nervlichen), humoralen (Säftelehre) und pathophysiologischen (Krankheitsabläufe) umfassend, wodurch die darauf beruhende Schröpftherapie einen zunehmend hohen Stellenwert in der ganzheitlichen Medizin einnimmt.

Anm.: Für Menschen, welche schulmedizinische Blutgerinnungshemmer nehmen, ist das Schröpfen nur in Absprache mit dem Hausarzt durchzuführen, da bei zu hoher Gerinnungshemmung eine zu starke Hämatombildung eintreten kann / würde.

 

Die Schröpftherapie greift auf vier Ebenen:

1. Schädliche Stoffe werden von bestimmten Haut- und Organregionen ausgeleitet.

2., da das Blut durch das Vakuum aus den Gefäßen in das Gewebe gezogen wird, wirkt es praktisch genauso wie eine Eigenblutbehandlung, ohne dass dem Körper dabei Blut entzogen und dann wieder eingespritzt werden muss

3. Sie stimuliert das unspezifische Immunsystem („angeborene Immunität“)

4. übt eine regulierende Wirkung auf die Organfunktion aus, dh je nach Schröpfart anregend oder entstauend

 

Vor dem Schröpfvorgang wird eine dreigeteilte Rückendiagnostik durchgeführt, um den Iststand aufzunehmen, woraufhin die Schröpftherapie ausgewählt wird:

Aus dem Sichtbefund lassen sich Aufquellungszonen erkennen, Zusammenziehungen, hypertone Haut und Muskelareale, Myogelosen und Bindegewebsgelosen (Muskel- und Bindegewebshartspann), konstitutionelle, chronische Belastungen, welche zu sichtbarem Herzbuckel und hormonellen Quellungszonen geführt haben. Aus dem Zusammenhang der Körperreflexzonen kann der Therapeut die belasteten Organe erkennen.

Aus dem Tastbefund der vier Gewebsschichten Oberhaut, Unterhaut, Bindegewebe und Muskulatur lassen sich heiße und kalte Zonen erkennen, aufgequollene Haut- und Unterhautareale, hypo- und hypertone Haut, Bindegewebe und Muskelsegmente, gestaute lymphatische Körperreflexzonen.

Bei der Durchführung des so genannten diagnostischen Striches wird mit einer spezifischen Grifftechnik oder mit einem speziellen Saugglas ein Bindegewebsreizstrich entlang des Blasenmeridians gezogen. Der Blasenmeridian, bekannt von der Akupunkturlehre, besitzt Areale zwischen zwei Wirbelsegmenten, welche über Nervenverbindungen durch Vermittlung des Rückenmarkes mit einem Organ in Verbindung stehen. Der Bindegewebsreizstrich kann folgende Reaktionen auslösen: Hyperämie (Rötung), anämisches Hautbild (Blassfärbung), petechiale Blutungen (rote Blutpunkte in der Haut) und Quaddelbildung. Je nach Reaktion erkennt der geschulte Therapeut belastete, gestaute Organe, geschwächte Organfunktionen, Über- oder Unterfunktionen im Körper.

 

Das Blutigschröpfen ist in Österreich laut Gewerbeordnung einem Arzt vorbehalten, in Deutschland kann dies auch ein Heilpraktiker durchführen. Dazu wird an bestimmte ein Organ repräsentierenden Stellen am Körper die Haut minimal eingeritzt, dann das Schröpfglas vom Therapeuten aufgesetzt. Damit kann gezielt schlechtes bzw. gestautes Blut, vergiftete, überlastete Lymphflüssigkeit, Schleime und belastete Körperflüssigkeiten aus einem Organbereich entzogen werden. Wenige Minuten nach Ansetzen der Schröpfgläser verschließen sich die Ritzstellen von selbst und das Saugglas kann abgenommen werden. Nach der Schröpftherapie wird ein befreiendes, angenehm lockeres Gefühl am gesamten Rücken und im ganzen Körperbereich empfunden.

Das Blutigschröpfen wirkt entstauend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, den Lymphfluss aktivierend, entgiftend, das Immunsystem entlastend, die Organfunktionen regulierend, heilungsbeschleunigend bei Geschwüren und Schleimhautschäden.

Beim lymphatischen Schröpfen nach Hildegard von Bingen wird durch eine bestimmte Stichtechnik hauptsächlich das Lymphgefäßsystem erreicht, daraus treten vor allem giftige Körpersäfte und verbrauchte, toxinbeladene Lymphflüssigkeit aus. Auch diese Schröpfungstherapie ist laut Gewerbeordnung in Österreich einem Arzt vorbehalten, in Deutschland darf dies auch ein Heilpraktiker durchführen.

Das lymphatische Schröpfen nach Hildegard von Bingen wirkt lymphaktivierend, lymphatisch entstauend, entgiftend, Abwehrkraft steigernd, das Immunsystem entlastend, schmerz- und entzündungshemmend.

Beim Trockenschröpfen entstehen durch die Sogwirkung im Saugglas runde Hämatome, dh blau gefärbte Hautareale. Es wird bei geschwächten Organen eingesetzt, um sie zu aktivieren und zu kräftigen. Müde, geschwächte Menschen und Rekonvaleszente nach längeren Krankheiten empfinden diese Therapie als kräftigend und aktivierend.

Die Trockenschröpfung wirkt aktivierend, die Organe stärkend und anregend, Energie anreichernd. Das in das Gewebe ausgetretene Blut stimuliert das unspezifische Immunsystem wie bei einer Eigenbluttherapie.

Anm.: Die vorgenannten Schröpfarten können als Kaltschröpfung, dh mittels Schröpfgläser mit aufgesetzten kleinen Saugballons aus Gummi, oder als Warmschröpfung, dh mittels Schröpfgläser durchgeführt werden, deren Innenluft kurz vor dem Aufsetzen mit einem speziellen Feuerstab erhitzt wird.

Wann ist eine Schröpftherapie sinnvoll?

➢ akute u. chronische Bronchitis

➢ Allergien

➢ Asthma Bronchiale

➢ Augenschwellungen

➢ Ausfluss

➢ Beinschwellungen

➢ Bindegewebsschwäche

➢ Blasenentzündung

➢ Cellulitis

➢ chronische u. akute Nebenhöhlenentzündungen

➢ Darmstörungen

➢ Eierstock- und Prostataentzündung

➢ Gehörschäden

➢ Gehörsturz

➢ Gelenksentzündungen

➢ Gicht

➢ Halsentzündungen

➢ Hämorrhoiden

➢ Krampfadern

➢ Leberbelastungen

➢ Lungenentzündung

➢ Migräne

➢ Muskel- u. Weichteilrheumatismus

➢ Muskelverspannungen

➢ Ohrgeräuschen

➢ Stoffwechselbelastungen

➢ Übermäßige od. unregelmäßige Regelblutung

➢ Vor- und Nachsorge von Herzinfarkten

➢ Wirbelsäulenbelastungen

 

Schröpftherapie

Zonenübersicht nach Dr. med Ewald Töth

 

 

Wie oft kann bzw. soll geschröpft werden?

Das Trockenschröpfen kann grundsätzlich öfter durchgeführt werden als das Blutigschröpfen.

Die Art und Anzahl der Schröpftherapien richtet sich nach dem Beschwerdebild und dem Alter / der Konstitution des Menschen.

Bei Beschwerden: 1 bis 3 mal monatlich (bis eine Besserung eintritt)

Zur Gesundheitsvorsorge, Entgiftung u. Organregulation über 60J. nicht öfter als 1x im Monat, wobei hier das abwechselnde Entgiften über Basenvollbäder mit Magnesiumchlorid alle 2-4 Wochen sehr empfehlenswert ist

Wann bringt das Schröpfen den besten Nutzen?

Gifte lassen sich in der Zeit des abnehmenden Mondes bis Begin der Neumondphase am besten aus dem Körper ziehen. Für akute therapeutische Zwecke kann zu jeder Zeit geschröpft werden.

Welche vorbereitenden Maßnahmen vor einer Schröpftherapie sind für den Patienten erforderlich?

Ca. 2 bis 3 Stunden vor der Schröpftherapie soll nichts gegessen werden, jedoch soll vorher etwas stilles Wasser getrunken werden. Nach der Therapie soll viel gutes Wasser, Kräutertees, idealerweise Basen-Tees getrunken werden.

Kombination Aderlass und Schröpfen:

Das Schröpfen entgiftet und reguliert belastete Organe, Bindegewebe und Muskulatur. Es stärkt das Immunsystem und soll abwechselnd mit einem Aderlass nach Hildegard von Bingen durchgeführt werden. Die Schröpftherapie sollte vorsorgend vierteljährlich oder halbjährlich zwischen den je nach Alter alle 6 – 12 Monate durchgeführten Aderlässen erfolgen.